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Ein Buch von Sebastian H. Schroeder aus dem dpunkt.verlag

Wie geht es euch so? Fällt es euch genau so schwer das richtige Bild auszuwählen? Wie geht man am besten vor?

Wie ihr in meinen letzten Blogartikeln lesen konntet, beschäftige ich mich im Moment viel mit mir und meiner Fotografie. Mich beschäftigen Fragen „Wie komme ich aus der Komfortzone heraus?“ oder „Wie schaffe ich es meinen fotografischen Blick zu erweitern“ und so beschäftige ich mich auch mit der Frage, wie man die Bildauswahl besser gestalten kann. Dabei bin ich auf das Buch „Eins reicht!“ von Sebastian H. Schroeder gestoßen.

Wie der Name schon sagt, geht es um Bildauswahl. Wie ihr vermutet, ist die Bildauswahl ein sehr weites Feld, dass beleuchtet und analysiert werden will.

Zuallererst kommunizieren wir mit Bildern. Bilder können uns zum Lachen oder zum Weinen bringen und lösen die unterschiedlichsten Emotionen in uns aus. Als Fotograf müssen wir uns mit beiden Seiten beschäftigen. Mit der Seite als Bildschaffender und mit der Seite des Betrachters.

Was will ich mit meinem Bild ausdrücken und sagen?
Was versteht der Betrachter?

Das Schlimme ist, jeder versteht etwas anderes, weil jeder Mensch andere Erfahrungen und Assoziationen mit dem Gesehenen verbindet. Dazu ist es wichtig, sich in die Lage des Gegenüber hineinzuversetzen.

Welche Informationen hat der Betrachter?
Kennt er das aktuelle Projekt?

Das ist wichtig, weil der Betrachter durch fehlende Informationen schnell Bilder fehlinterpretiert.

Was hat das aber nun mit der Bildauswahl zu tun? Welche Bilder wir auswählen entscheidet maßgeblich der Zweck für welchen sie verwendet werden sollen. So habe ich das bisher gar nicht gesehen, macht aber total Sinn. Bilder für Instagram unterscheiden sich von Bildern, die in einer Zeitschrift veröffentlicht werden sollen oder in einer Ausstellung ausgestellt werden sollen. Für welchen Zweck fotografiere ich? Darüber sollte ich mir im Vorfeld Gedanken machen.

Der Autor beschreibt die goldenen Regeln der Bildauswahl folgendermaßen:

Wir müssen Kriterien festlegen, nach denen wir Bilder objektiv filtern können. Wir sollten uns nicht die Frage nach dem besten Bild stellen sondern vielmehr die Frage stellen „Welches Bild passt am Besten zum konkreten Zweck?“

Dazu gibt es eine Formel die ich für meine Analyse einsetzen werde und die der Autor gut in seinem Buch beschreibt.

Wer hat etwas zu sagen?
in der Regel ich als Fotograf

Was wollen wir eigentlich aussagen?
im besten Fall in einem Satz beschreiben

Wie will ich die Ergebnisse präsentieren?
Fotobuch, Ausstellung, Instagram, brauche ich zusammenhängende Bildpaare für eine Doppelseite…

Wer soll die Bilder sehen?
Das entscheidet wie wir die Geschichte erzählen. (Zielgruppe)

Welchen Effekt möchte ich erzielen?
Was wollen wir erreichen? Geht es um Selbstvermarktung, Werbung…

Was habe ich gelernt, natürlich ist die Bildauswahl für jede Zielgruppe eine andere. Für meine Arbeitsweise bedeutet das, dass ich ein Shooting Konzept schreibe und mir genau diese Fragen beantworte.

Wie aber treffe ich meine Entscheidung? Dazu ist es wichtig, die richtige Geschichte zu erzählen.

Entschiede ich mich für die Geschichte, dann bedeutet das fotografisch in der Regel, dass ich eine Reportage fotografiere und somit eine Handlung fortführe.

Entscheide ich mich für eine Sammlung, dann stelle ich ähnliche Dinge gegenüber. Zum Beispiel Türen, Gesichter, Portraits hinter Glas.

Wie wird aber aus einem Bild eine Geschichte? Es gibt Abbildungen, diese erzählen keine Geschichte sondern erzeugen Stimmungen und es gibt Prozessbilder, diese geben Interpretationsspielraum und transportieren eine Geschichte. Ein spannende Geschichte enthält die Eckpfeiler, der Betrachter füllt sie mit seiner Phantasie. Bilder die mit geringem Abstand zueinander gezeigt werden, ergeben für den Betrachter eine Bildkorrespondenz und wirken zusammen.

Geschichten erzählen

„Der Weg zur Hand geht am schnellsten über das Herz und nicht über den Verstand!“

Wir entscheiden als Fotograf was passiert, wie es passiert entscheidet der Betrachter. Wie dies geschieht erklärt das Buch über die Dramaturgie des Films, die gut auch auf die Fotografie übertragen werden kann.

Im letzten Abschnitt des Buches, wird die Art der Präsentation beleuchtet. Digital oder Analog auf Papier. Wie zeige ich Bilder digital richtig, welches Papier benutze ich bei der analogen Präsentation. Wie gehe ich bei der Bildbesprechung vor. Der Autor beschreibt abschließend auch seinen eigenen Workflow in Lightroom und ganz analog mit ausgedruckten Bildern auf dem Tisch.

Diesen Weg gehe ich inzwischen auch. Es ist eine komplett andere Erfahrung und Herangehensweise.

Alles in Allem fand ich dieses Buch sehr interessant und hat meinen Blick auf die Bildauswahl definitiv bereichert. Von der logischen Herangehensweise war ich überrascht, damit hätte ich nicht gerechnet. Eine empfehlenswerte Lektüre.

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Das Buch ist im dpunkt Verlag 2021 für 26.90€ erschienen.